Pettenkofer-Preis 2025 verliehen

Frau Professor Dr. Teresa Thurston von der Sir William Dunn School of Pathology der Universität Oxford ist für ihre bahnbrechenden Arbeiten zum diesjährigen Thema der Preisausschreibung „Modulation des angeborenen Immunsystems durch Effektormoleküle pathogener Bakterien“ mit dem Pettenkofer-Preis 2025 ausgezeichnet worden.
Die Preisverleihung fand am 10.11.2025 in einer Feierstunde im Neuen Rathaus der Stadt München statt. Der renommierte Pettenkofer-Preis wird jährlich von der Pettenkofer-Stiftung verliehen, die vom Sozialreferat der Landeshauptstadt München verwaltet wird. Der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Stadtdirektor Stefan Eckhardt, und Professor Sebastian Suerbaum als Mitglied des Kuratoriums, der auch die Laudatio hielt, sowie Frau Dr. Julia Riedlinger als Vertreterin des Sponsors Roche, würdigten die Preisträgerin. Frau Prof. Thurston stellte in einem Vortrag ihre ausgezeichneten Arbeiten vor. Teresa Thurston untersucht die engen Wechselwirkungen und das „Wettrüsten“ zwischen bakteriellen Krankheitserregern wie Salmonellen und dem menschlichem Wirt. Viele Krankheitserreger spritzen im Infektionsverlauf hochwirksame Eiweissmoleküle (sog. Effektoren) in die menschlichen Zellen ein. Frau Thurston konnte die Wirkungsweise mehrerer solcher Eiweissmoleküle aufklären und neue Wirkmechanismen identifizieren. So konnte sie zeigen, dass manche Effektoren die Spezifität für die Infektionsabwehr wichtiger Enzyme (Kinasen) verändern können, ein neuer Mechanismus, der als Kinase-Reprogrammierung bezeichnet wird.
Nach ihrem Vortrag erhielt Frau Professor Thurston die Preisurkunde. Die Preisverleihung und das Preisgeld in Höhe von 5000 EUR wurden vom Unternehmen Roche, mit seinem Life-Science-Kompetenzzentrum in Penzberg, gesponsert, um die wissenschaftliche Forschung und die berufliche Entwicklung von Talenten zu fördern.

Die Pettenkofer-Stiftung hat dieses Jahr auch erstmals einen Pettenkofer-Promotionspreis verliehen. Als erster Preisträger wurde Herr Dr. Arne Cordsmeier (Universität Erlangen) für seine in der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Anja Lührmann erarbeitete Publikation zum diesjährigen Preisthema ausgewählt. Die Laudatio für den Promotionspreisträger hielt Frau Prof. Dr. Christine Josenhans vom Max von Pettenkofer-Institut.

Die Pettenkofer-Stiftung dient der Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und praktischen Hygiene und medizinischen Mikrobiologie und Virologie. Pettenkofers Name und sein Lebenswerk stehen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Max von Pettenkofer widmete sich insbesondere der Bekämpfung der Cholera Ende des 19. Jahrhunderts. Auf sein Betreiben hin wurde die Münchner Kanalisation gebaut, ein zentraler Schlachthof angelegt und die Münchner Trinkwasserversorgung aus dem Mangfalltal eingeführt.
