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Neue Professorin am Max von Pettenkofer-Institut – Carolin C. Wendling

Am 01.04.2024 hat Frau Prof. Dr. Carolin Wendling ihren Dienst als Universitätsprofessorin (W2) am Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene des Max von Pettenkofer-Instituts angetreten. Frau Wendling erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe, wie sich Bakterien genetisch verändern und wie dies ihre Pathogenität und Antibiotikaresistenz beeinflusst.

 

In ihrer Forschung verknüpft Prof. Wendling Konzepte und Methoden der Evolutionsbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, evolutionären Genomik und mathematischen Modellierung. Ihre Arbeiten sind vorwiegend experimentell und hypothesenorientiert. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung ist die Rolle von Bakteriophagen bei der bakteriellen Evolution. Prof. Wendling erklärt: „Bakteriophagen, also Viren, die Bakterien infizieren sind unglaublich spannend, da sie einen sehr starken Selektionsdruck auf Bakterien ausüben können. Dies kann zum Beispiel dazu führen, dass sich durch die Anwesenheit bestimmter Phagen die Virulenz eines Bakteriums drastisch ändert„.

 

Am Max von Pettenkofer-Institut wird Prof. Wendling sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung zum Thema Phagentherapie betreiben. Ziel der Grundlagenforschung ist es, die ökologischen und evolutionären Zusammenhänge zwischen Bakteriophagen und Bakterien, insbesondere in komplexen mikrobiellen Gemeinschaften wie dem menschlichen Darmmikrobiom, besser zu verstehen. Ihre Forschung im Bereich der Phagentherapie soll langfristig darauf abzielen, alternative Behandlungsmethoden für multiresistente Bakterien zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschung ist die Etablierung eines in vivo-Infektionsmodells, um Tierversuche an Säugetieren zu reduzieren. Hierzu entwickelt die Arbeitsgruppe ein Insektenmodell, das ein menschenähnliches Darmmikrobiom beherbergt. Prof. Wendling erklärt: „Mein Ziel ist es, eine kostengünstige Alternativen zu entwickeln, um Tierversuche zu reduzieren, aber dennoch so nah wie möglich an der Realität zu bleiben„. Lehrstuhlinhaber Prof. Sebastian Suerbaum: „Meine Kolleginnen, Kollegen und ich freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, Frau Professorin Wendling aus Zürich für das Max von Pettenkofer-Institut und die LMU zu gewinnen. Ihr Forschungsgebiet fügt sich bestens in die bestehenden Forschungsschwerpunkte unseres Instituts ein und es bieten sich hervorragende neue Kooperationsmöglichkeiten und Synergien innerhalb des Max von Pettenkofer-Instituts, am Standort München und darüber hinaus. Wir heißen Carolin Wendling herzlich am Pettenkofer-Institut willkommen und wünschen Ihr und Ihrem Team einen guten Start in München.“

 

Zur Person:

Carolin Wendling studierte Biologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2014 promovierte sie im Fach Evolutionsbiologie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und dem Alfred Wegener Institut für Polar und Meeresforschung unter Leitung von Dr. Mathias Wegner mit der Arbeit „Ecology and evolution of invasive Pacific oysters in response to pathogen infection and rising temperatures“. Als Postdoc arbeitete sie zunächst am GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, der University of York und der ETH in Zürich. Von 2019 – 2024 leitete sie eine unabhängige Nachwuchsgruppe an der ETH Zürich.