Aktuelles

In Memoriam Prof. Karl-Klaus Conzelmann (1955 – 2025)

©Jan Greune

Mit großer Trauer und tiefem Respekt nehmen wir Abschied von Karl-Klaus Conzelmann. Als geschätzter und langjähriger Professor für Experimentelle Virologie am Max von Pettenkofer-Institut und am Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat er nicht nur unser akademisches Leben bereichert, sondern auch viele Generationen von Studierenden inspiriert.

Von 1999 bis 2022 leitete Klaus Conzelmann eine wissenschaftlich hochaktive virologische Forschungsgruppe am Max von Pettenkofer-Institut und am Genzentrum der LMU. Sein großer Einsatz für Forschung und Lehre zeichnete sich durch eine außergewöhnliche Expertise, Leidenschaft und ein bemerkenswertes Engagement aus. Mit seiner freundlichen und zugleich anspruchsvollen Art verstand er es, komplexe Themen verständlich zu vermitteln. Seine zahlreichen Publikationen und seine begeisternde Lehre werden noch lange in Erinnerung bleiben.

Klaus Conzelmann leistete in den 1990er Jahren Pionierarbeit in der Etablierung eines neuen Forschungszweigs, der reversen Genetik für negativ-Strang RNA-Viren, darunter Tollwutviren, Masernviren und Influenzaviren. Auf dieser visionären molekularen Technologie basieren alle auch heute noch künstlich hergestellten RNA-Viren mit negativem Strang. Weiterhin trugen Einblicke seiner Arbeitsgruppe maßgeblich zum Verständnis der für die späte Phase der Vermehrung des Tollwutvirus notwendigen viralen Komponenten bei. Seine Ideen und Forschung trugen auch zur Klärung der Frage bei, wie zelluläre Faktoren der angeborenen Immunität wie RIG-I, die RNA eindringender Viren erkennen und vor allem von zellulären RNAs unterscheiden kann. Klaus Conzelmann strebte auch immer nach fächerübergreifenden Anwendungen seiner Forschungsarbeiten: Zum Beispiel entwickelten er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedene nicht-infektiöse Vektoren für Tollwutviren, bei denen das Hüll-Glykoprotein des Virus entfernt wurde, um die trans-synaptische Verfolgung neuronaler Schaltkreise zu ermöglichen. Durch den Einbau fluoreszierender Proteine erlaubten diese Vektoren erstmals eine Kartierung des „Konnektoms“ von Neuronen im Gehirn. Ein Durchbruch in der Neurobiologie!

Professor Karl-Klaus Conzelmann wird uns nicht nur als herausragender Wissenschaftler, Lehrer und Mentor fehlen, sondern auch als wertvoller Mensch, dessen Freundlichkeit, Weisheit und Humor viele von uns begleitet haben. Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen, die das Privileg hatten, mit ihm zusammenzuarbeiten.

In dankbarer Erinnerung und stillem Gedenken

Prof. Dr. med. Oliver T. Keppler

Lehrstuhlinhaber für Virologie an der LMU

Nachruf des Genzentrums der LMU München

PD Dr. Hanna-Mari Baldauf mit der Gertrude und Werner Henle Medaille der GfV ausgezeichnet

©Prof. Volker Lohmann

Frau PD Dr. Hanna-Mari Baldauf vom Max von Pettenkofer Institut wurde am 5.3.2025 im Rahmen der 34. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie (GfV) in Hamburg als erste Preisträgerin mit der Gertrude und Werner Henle Medaille für ihre multidimensionalen Leistungen in der Forschung und ihr ehrenamtliches Engagement als Mitbegründerin und erste Sprecherin der Jungen Virologen im deutschsprachigen Raum (https://g-f-v.org/jgfv/) ausgezeichnet.

Die Gesellschaft für Virologie (GfV) erläutert die Hintergründe und Bedeutung dieser neu eingeführten Auszeichnung: Gertrude und Werner Henle, in Deutschland geboren und in den 1930er Jahren vor der Verfolgung durch das NS-Regime in die USA emigriert, zählen zu den bedeutendsten Virologinnen und Virologen des 20. Jahrhunderts. Neben ihren herausragenden wissenschaftlichen Erfolgen engagierten sie sich intensiv für die Förderung junger Virologinnen und Virologen, insbesondere aus Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg öffneten sie ihr renommiertes Labor am Children’s Hospital of Philadelphia für deutsche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler und leisteten so einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Vernetzung und zum Wiederaufbau der deutschen Virologie. Dieses Engagement machte sie nicht nur zu wissenschaftlichen Vorbildern, sondern auch zu wichtigen Begründern neuer Strukturen in der Fachgemeinschaft. Mit der Gertrude und Werner Henle-Medaille der GfV möchte die Gesellschaft das Vermächtnis der Henles würdigen und Personen auszeichnen, die durch ihr außergewöhnliches Engagement die Weiterentwicklung des Faches Virologie gefördert haben. Diese Ehrung gilt insbesondere Personen, die sich sowohl wissenschaftlich als auch strukturell um die Virologie und die Gesellschaft für Virologie, insbesondere um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, verdient gemacht haben.

Zum Newsroom der LMU München „Auszeichnungen und Preise“

jGfV lab rotation scholarship 2024 an Alexandra Koch

Alexandra Koch aus dem Labor von PD Dr. Hanna-Mari Baldauf am Max von Pettenkofer-Institut hat in einem kompetitiven Verfahren ein lab rotation scholarship der jungen GfV gewonnen, um so zusammen mit Dr. Joana Abrantes und Dr. Pedro Esteves Evolutionsstudien endogener Lentiviren am CIBIO Institut in Portugal durchführen zu können. Herzlichen Glückwunsch!

Pettenkofer-Preis 2024

München, 2.12.2024
Foto: Stadt München (Robert Haas)
Neues Rathaus München
Von links: Prof. Oliver T. Keppler, Prof. Chiara Romagnani, Dr. Timo Rückert, Dr. Gerd Maass, Prof. Sebastian Suerbaum, Paul Wiggermann
München, 2.12.2024
Foto: Stadt München (Robert Haas)
Neues Rathaus München
Von links: Stefan Eckhardt, Prof. Oliver T. Keppler, Prof. Chiara Romagnani, Dr. Timo Rückert, Prof. Otto Haller, Dr. Gerd Maass, Prof. Sebastian Suerbaum, Paul Wiggermann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Berliner Infektionsforscher Dr. Timo Rückert vom Institut für Medizinische Immunologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und vom Deutschen Rheuma Forschungszentrum ist für seine bahnbrechenden Arbeiten zum diesjährigen Thema der Virologie „Die Rolle des angeborenen Immunsystems bei der Abwehr von Virusinfektionen“ mit dem Pettenkofer-Preis 2024 ausgezeichnet worden.

Die Preisverleihung fand am 2.12.2024 in einer Feierstunde im Neuen Rathaus der Stadt München statt. Der unter Infektionsforscher*innen renommierte Pettenkofer-Preis wird jährlich von der Pettenkofer-Stiftung verliehen, die vom Sozialreferat der Landeshauptstadt München verwaltet wird. Das Kuratorium der Stiftung, Stadtdirektor Stefan Eckhardt und die Vorstände des Max von Pettenkofer Instituts Professor Oliver T. Keppler und Professor Sebastian Suerbaum sowie Dr. Gerd Maass, als Vertreter des Sponsors Roche, ehrten den Preisträger. Die Laudatio hielt der renommierte Virologe Professor Otto Haller vom Institut für Virologie am Universitätsklinikum Freiburg und Gastprofessor der Universität Zürich.

Die ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit von Dr. Rückert und Kollegen im Labor von Professorin Chiara Romagnani sind das erste bekannte Beispiel für ein langanhaltendes, gegen Pathogene gerichtetes, Immungedächtnis im angeborenen Immunsystem, genauer gesagt in Natürlichen Killer Zellen, gegenüber dem Zytomegalievirus. Diese Erkenntnisse sind von grundlegender Bedeutung für das Verständnis von Immunreaktionen des Menschen – sowohl im Kontext von Infektionen und Impfungen als auch bei Autoimmunität.

Nach seinem Vortrag erhielt Dr. Rückert die Preisurkunde. Die Preisverleihung und das Preisgeld wurden vom Unternehmen Roche, mit seinem Life-Science-Kompetenzzentrum in Penzberg, gesponsert, um die wissenschaftliche Forschung und die berufliche Entwicklung von Talenten zu fördern.

Die Pettenkofer-Stiftung dient der Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und praktischen Hygiene und medizinischen Mikrobiologie und Virologie. Pettenkofers Name und sein Lebenswerk stehen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Max von Pettenkofer widmete sich insbesondere der Bekämpfung der Cholera-Seuche Ende des 19. Jahrhunderts. Auf sein Betreiben hin wurde die Münchner Kanalisation gebaut, ein zentraler Schlachthof angelegt und die Münchner Trinkwasserversorgung aus dem Mangfalltal eingeführt.

Weitere Informationen zur Stiftungsverwaltung der Landeshauptstadt unter

https://stadt.muenchen.de/infos/stiftungsverwaltung.

Professor Dr. Lutz Gürtler vom Max von Pettenkofer-Institut mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

©Axel König StMWK

Professor Lutz Gürtler, Virologe und HIV Forscher, wurde durch das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Herrn Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume, in einer Feierstunde im Gärtnerplatztheater mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt. Professor Gürtler hat mit seiner Forschung entscheidend zur Früherkennung des HI-Virus beigetragen.

Ehrungen: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

Publikation in „Nature Communications“ der AG Dr. Tobias Geiger

Neue Erkenntnisse über ein Zytotoxin, das an den intrazellulären Lebensstil typhoidaler Salmonellen angepasst ist, wurden in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

 

Die Arbeitsgruppe von Herrn Dr. Tobias Geiger konnte Einblicke in die Sekretion und Wirkungsweise eines in infizierten Wirtszellen exprimierten Zytolysins gewinnen.

Typhoidale Salmonellen, wie das Serovar Paratyphus A, haben sich wirksam an einen intrazellulären Lebensstil angepasst. Nach der Infektion einer Wirtszelle bilden sie spezielle Kompartimente, sogenannte Salmonellen-enthaltende Vakuolen, in denen sich die Bakterien vermehren und für die Verbreitung im menschlichen Körper notwendige Proteine exprimieren. Die neueste Arbeit der Gruppe um Dr. Tobias Geiger konnte nun zeigen, dass in genau diesen Vakuolen ein Zell-lytisches Toxin, das sogenannte Zytolysin A, produziert wird. Durch einen ausgeklügelten Sekretionsmechanismus wird das Toxin aus der infizierten Wirtszelle ausgeschleust, ohne diese durch die lytische Aktivität des Toxins zu schädigen.  Erst nach dem Verlassen der Toxin-produzierenden Wirtzelle, lysiert es gezielt Makrophagen und Erythrozyten in der näheren Umgebung.

Die Erkenntnisse dieser Arbeit tragen dazu bei, den Infektionsprozess von typhoidalen Salmonellen besser zu verstehen sowie deren Einsatz wichtiger Pathogenitätsfaktoren näher zu beleuchten. Ausführliche und weiterführende Informationen finden sich in der Originalarbeit unter https://www.nature.com/articles/s41467-024-52745-0.

Neuartige Vpx-virusähnliche Partikel zur Verbesserung des Ansprechens auf eine Cytarabin-Behandlung bei akuter myeloischer Leukämie

Ramya Nair und Alejandro Salinas aus dem Labor von PD Dr. Hanna-Mari Baldauf am Max von Pettenkofer-Institut und Mitglieder des Doktorandenprogramms „Infection Research on Human Pathogens@MvPI“ haben gemeinsam, aufbauend auf früheren Studien, neue, einfachere virusähnliche Partikel (VLPs) entwickelt, die lentivirale Vpx-Proteine in Zellen der akuten myeloischen Leukämie (AML) transportieren – die Ergebnisse dieser Studie wurden jetzt in Clinical and Experimental Medicine veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass die zweite Generation von VLPs SAMHD1 in AML-Zellen mit hohen SAMHD1-Konzentrationen effizient abbaut und dadurch die Ara-CTP-Konzentrationen und das Ansprechen auf die Ara-C-Behandlung erhöht.

Link zur Publikation:

https://link.springer.com/article/10.1007/s10238-024-01425-w

LMU Forschungspreis für exzellente Studierende an Adrian Ruhle aus der Arbeitsgruppe von Prof. Oliver T. Keppler

Adrian Ruhle wurde in einer Feierstunde im Rahmen des Tags für gute Lehre am 12. Juli 2024 der LMU Forschungspreis für exzellente Studierende durch den Vizepräsendenten für den Bereich Studium, Herrn Professor Jahraus, verliehen. Diese Auszeichnung erhielt er für sein Projekt Geneditierung von Immunzellen zur Erforschung von HIV. Wir gratulieren Adrian Ruhle sehr herzlich.

Lesen Sie hier mehr.

Ausschreibung des Pettenkofer-Preises 2024

Die rechtsfähige Pettenkofer-Stiftung, die von der Stiftungsverwaltung der Landeshauptstadt München verwaltet und vertreten wird, beabsichtigt, im Dezember 2024 einen Forschungspreis im Bereich der Virologie über 5.000,– Euro für eine nach dem 1.1.2022 veröffentlichte hervorragende wissenschaftliche Originalarbeit zum Thema

Die Rolle des angeborenen Immunsystems bei der Abwehr von Virusinfektionen

zu vergeben.

Die Originalarbeit soll zu einem wichtigen Erkenntnisgewinn für die Virus-Wirt-Interaktion wichtiger humanpathogener Erreger mit zellulären Faktoren des angeborenen Immunsystems beigetragen haben. Sowohl wegweisende Arbeiten aus dem Bereich der Grundlagenforschung als auch translationale Studien werden berücksichtigt.

Der Preis kann sowohl an eine Einzelperson als auch an eine Gruppe vergeben werden. Der Bewerbung ist eine Versicherung beizufügen, dass alle nicht einreichenden Co-Autoren mit der Bewerbung einverstanden sind. Über die Vergabe des Preises entscheidet ein unabhängiges, fachkundiges Preisgericht. Die Originalarbeit samt Lebenslauf, wissenschaftlichen Werdegang und Publikationsliste senden Sie bitte per E-Mail bis zum 31.08.2024 an das Max von Pettenkofer-Institut, Sekretariat Pettenkofer-Preis 2024, unter pettenkoferpreis@mvp.lmu.de

Das Preisgeld wird von der Roche Diagnostics GmbH zur Verfügung gestellt.

Hier geht es zur Ausschreibung.

Rezeptortransfer zwischen Immunzellen wird von HIV-1 gekapert, um Reservoir-Zellen zu infizieren

Immunzellen tragen immer wieder ungewöhnliche Rezeptoren auf der Oberfläche, deren Ursprung weitgehend unklar ist. Der nun in Cell Reports Medicine erschienene Artikel mit den gemeinsamen Erstautoren Drs. Manuel Albanese, Hong-Ru Chen und Madeleine Gapp zeigt auf, dass Oberflächenrezeptoren von primären Makrophagen auf CD4-T-Zellen übertragen werden können. Die Arbeitsgruppe von Prof. Oliver T. Keppler gemeinsam mit einer Vielzahl von Kollaborationspartnern identifizieren den Fc-gamma-Rezeptor CD32 als Schlüsselmolekül dieses trogozytotischen Transfers. Filamentöse CD32-positive-Nanoprotrusionen lagern Plasmamembran-Fragmente auf den CD4-T-Zellen ab. Die übertragenen Rezeptoren verleihen den T-Zellen Migrations- und Adhäsionseigenschaften, und die von Makrophagen stammenden Membran-Fragmente machen ruhende CD4-T-Zellen anfälliger für eine HIV-1-Infektionen, da sie als Hotspots für die HIV-1-Bindung dienen. Antikörper, die Epitope auf T-Zellen erkennen, verstärken die CD32-vermittelte Trogozytose. Solche autoreaktiven Anti-HIV-1-Hüllprotein-Antikörper sind im Blut von HIV-1-Patienten zu finden und als Folge ist auch der Prozentsatz der CD32-positiven CD4-T-Zellen in ihrem Blut erhöht.

Dieser CD32-vermittelte, Antigen-unabhängige Zellkommunikationsmodus erweitert vorübergehend das Rezeptorrepertoire und die Funktionalität von Immunzellen. HIV-1 macht sich diesen Mechanismus zunutze, indem es die Bildung von Autoantikörpern auslöst, die die Trogozytose fördern, um Zugang zu Immunzellen zu erhalten, die für seine Persistenz in HIV-Patienten entscheidend sind.

https://www.cell.com/action/showPdf?pii=S2666-3791%2824%2900129-0

 

 

 

Beeinflussen Essgewohnheiten, Reisen und die Wohnsituation das Risiko an COVID-19 zu erkranken?

Zusammen mit Forschern aus dem LMU Klinikum konnte die Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. Keppler in einer Querschnittstudie Hinweise darauf finden, dass sich Empfänglichkeit für SARS-CoV-2-Infektionen unter anderem in Abhängigkeit des persönlichen Lebensstils verändert: Individuen, die häufig verreisten, hatten ein höheres Risiko zu erkranken. Erstautor Dr. Dr. Paul R. Song Wratil und Kollegen konnten darüber hinaus aufzeigen, dass Individuen, die mit älteren Menschen zusammenlebten, und jene, die häufig Fertiggerichte konsumierten, seltener von COVID-19 betroffen waren. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Infection“ veröffentlicht: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38436913/

Neue Publikation zur Evolution und Charakterisierung von GBPs

Luca Schelle und João Vasco Côrte-Real aus dem Labor von PD Dr. Hanna-Mari Baldauf vom Max von Pettenkofer-Institut und Mitglieder des Promotionsprogramms „Infection Research on Human Pathogens@MvPI“ haben gemeinsam an Guanylatbindungsproteinen (GBPs) in Kaninchen geforscht – die Ergebnisse dieser Studie wurden nun in Frontiers in Immunology veröffentlicht. Ihre Studie zeigt, dass die Kombination aus evolutionsbiologischer als auch funktioneller Analysen wertvolle Hinweise auf die Rolle von Kaninchen GBPs, auch im Kontext der angeborenen Immunität, liefern und wegweisend für weiterführende Studien sind.

Link zur Publikation:

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fimmu.2024.1303089/full

Intensivkurs MMM Helicobacter pylori

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist mit Helicobacter pylori infiziert. Die Diagnostik ist aufwändig und beruht mit der Magenspiegelung auf einer für die Betroffenen belastenden Maßnahme. Aufgrund der anspruchsvollen Wachstumsbedingungen von H. pylori steht der medizinischen Relevanz der Infektion und der invasiven Probengewinnung häufig ein unbefriedigendes Ergebnis in der mikrobiologischen Diagnostik gegenüber.

Das Nationale Referenzzentrum für Helicobacter pylori lädt daher am 20. und 21.06.2024 zum Intensivkurs MMM Hp (Münchener Meeting zur Mikrobiologischen Diagnostik der Hpylori-Infektion) an das Max von Pettenkofer-Institut ein. Die Fortbildung richtet sich an MT(L)As, Ärztinnen und Ärzte sowie alle an der H. pylori-Diagnostik Interessierte. Der Intensivkurs soll zugleich ein Forum für den Austausch zwischen den verschiedenen Laboren bieten.

Folgende Schwerpunkte werden im Intensivkurs behandelt:

  • H. pylori: aktuelle Situation
  • Präanalytik
  • Methodik (z.B. kulturelle und molekulare Diagnostik, Empfindlichkeitstestung,…)
  • Fallbeispiele
  • praktische Übungen

 

Anmeldemodalitäten und weitere Informationen

Virales Chemokin steuert die effiziente Infektion mit Cytomegalievirus

Die Arbeitsgruppe von Frau PD Dr. Barbara Adler vom Max von Pettenkofer-Institut konnte in einer aktuellen Publikation (Erstautorin: Marwa Eletreby) zeigen, dass ein einziges virales Chemokin mehrere Funktionen hat, die unabhängig voneinander die Etablierung einer Cytomegalievirus-Infektion steuern. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „PLOS Pathogens“ veröffentlicht.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38064525/

Pettenkoferpreis 2023 geht an Prof. Dr. Sebastian Winter

Pettenkoferpreis 2023: von links nach rechts: Stadtdirektor Stefan Eckhardt, Preisträger Prof. Sebastian E. Winter, Prof. Dr. Sebastian Suerbaum. Foto: Pettenkofer-Stiftung (Robert Haas)

Der Mikrobiologe Professor Sebastian E. Winter von der Universität von Kalifornien, Davis, USA, ist für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet „Das Mikrobiom des Darms – von innovativer Funktionsanalyse zu Interventionen“ mit dem Pettenkofer-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am 16.10.2023 in einer Feierstunde im Rathaus statt. Der renommierte Pettenkofer-Preis wird jährlich von der Pettenkofer-Stiftung verliehen. In seinem Vortrag beschrieb der Preisträger, wie pathogene Bakterien und die Bakterien der physiologischen Darm-Mikrobiota („normale Darmflora“) mit dem Wirtsorganismus und auch miteinander in Wechselwirkung treten und dabei wichtige Stoffwechselprodukte austauschen oder um diese in einen Wettbewerb treten. Winter hat mit seinen grundlegenden Arbeiten, die in eleganter Weise Methoden der Mikrobiologie, Genetik und Biochemie miteinander verbinden, wesentliche Beiträge zum Verständnis der Vorgänge innerhalb der Darm-Mikrobiota aufgeklärt. Aus seinen Forschungsarbeiten resultieren neue Ansätze für die Therapie und Vorbeugung von entzündlichen Darmerkrankungen.
Die Preisverleihung und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurden von der Firma Roche Diagnostics Deutschland GmbH gesponsert. Die Pettenkofer-Stiftung dient der Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und praktischen Hygiene und medizinischen Mikrobiologie und Virologie.

Pettenkoferpreis 2023: von links nach rechts: Tobias Zaun, Dr. Gerd Maass, Karin Lemb (alle drei Fa. Roche), Prof. Dr. Sebastian Suerbaum (Max von Pettenkofer-Institut), Preisträger Prof. Sebastian E. Winter, Stadtdirektor Stefan Eckhardt, Prof. Dr. Oliver T. Keppler (Max von Pettenkofer-Institut), Christiane Frey, Nathalie Lepper (beide Landeshauptstadt München. Foto: Pettenkofer-Stiftung (Robert Haas)

Pettenkofer Preisverleihung 2023

Der Pettenkofer-Preis 2023 zum Thema „Das Mikrobiom des Darms – von innovativer Funktionsanalyse zu Interventionen“ geht an

 

Professor Dr. Sebastian E. Winter, University of California at Davis.

 

Wir möchten Sie mit dieser Mail und dem beigefügten Flyer, auch im Namen von Herrn Stadtdirektor Stefan Eckhardt, dem Kuratoriumsvorsitzenden der Pettenkofer-Stiftung, ganz herzlich zur feierlichen Preisverleihung am 16. Oktober 2023 um 17:00 Uhr in den Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses am Marienplatz in München (Eingang mittig am Marienplatz)  einladen. Im Anschluss an den offiziellen Teil der Feierstunde besteht bei einem Empfang mit Imbiss die Möglichkeit zum Gespräch.

 

Wir dürfen Sie bitten, uns bis zum 09. Oktober mitzuteilen, ob Sie teilnehmen möchten. Gerne per E-Mail an pettenkoferpreis@mvp.lmu.de oder telefonisch +49 89 2180 72801,- 72805

Wir freuen uns sehr auf ein Wiedersehen mit Ihnen und danken bereits jetzt der Firma Roche für die Bereitstellung des Preisgeldes und die Unterstützung der Preisverleihung und hoffen auf Ihre zahlreichen Anmeldungen.

 

Mit herzlichen Grüßen

Professor Sebastian Suerbaum und Professor Oliver T. Keppler


Einladung Pettenkofer Preisverleihung 2023